Herkunftssprachenunterricht (HSU)
An unserer Schule wird seit vielen Jahren auch Herkunftssprachenunterricht (HSU) angeboten. Der Herkunftssprachenunterricht (HSU) ist ein wichtiger Baustein bei der Förderung von Mehrsprachenkompetenz und knüpft am erreichten Sprachentwicklungsstand der Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund an und nutzt die in der Familie und in der näheren sozialen Umgebung erworbene Sprachkompetenz.
Die in den Familien und Freundeskreisen der Zugewanderten gesprochene Herkunftssprache erfährt im Laufe der Zeit oft eine migrationsbedingte spezifische Eigenprägung und entfernt sich von den in den Herkunftsländern geltenden und sich ebenfalls weiterentwickelnden Standards und Normierungen. Das macht den schulischen Sprachunterricht, der sich an der Standardsprache orientiert, umso notwendiger. Dabei ist insbesondere zu beachten, dass der Unterricht in der Herkunftssprache, in der Unterrichtssprache Deutsch sowie in den Fremdsprachen keine einander ausschließenden pädagogischen Handlungsfelder sind, sondern vielmehr einander unterstützende und fördernde Bildungsaufgaben.
Über sprachliche Kompetenzen hinaus erwerben die Schülerinnen und Schüler im Herkunftssprachenunterricht wesentliche kulturelle Kompetenzen, die sich auf Literatur und Wissenschaft, auf Geschichte und Geographie der jeweiligen Herkunftsgesellschaften und der Gruppen der Zugewanderten in Deutschland beziehen.
Der Unterricht wird so angelegt, dass die Schülerinnen und Schüler für Fragen, die sich sowohl auf ihre gegenwärtige Lebenssituation als auch auf kulturelle Aspekte des Herkunftslandes beziehen, aufgeschlossen sind. So leistet der Herkunftssprachenunterricht einen wichtigen Beitrag zur interkulturellen Bildung.
Ziel des Herkunftssprachenunterrichts ist also die Verwendung der Standardsprache als Kommunikationsmittel. Der Unterricht führt in diesem Sinne zum Erwerb neuer Kenntnisse und zur Weiterentwicklung der Sprachfähigkeiten und -fertigkeiten von elementarer bis zu selbständiger Sprachverwendung.
Die Schülerinnen und Schüler werden in die Lage versetzt, mit Hilfe der im Unterricht erworbenen sprachlichen Mittel auf dem Niveau der Standardsprache zu hören, zu lesen, zu sprechen und zu schreiben. Am Ende der Jahrgangsstufe 9/10 können sie die zentralen Aspekte der gesprochenen und geschriebenen Sprache verstehen, wenn klare mündliche oder schriftliche Standardsprache verwendet wird oder wenn es um altersgemäße Themen aus Familie, Schule, Freizeit oder bedeutende Ereignisse ihres Herkunftslandes der Familie geht. Über vertraute Themen und persönliche Interessengebiete können sie sich einfach und zusammenhängend äußern.
Ansprechpartner:Innen
- Frau Maltseva (Russisch)
- Herr Boyrazli (Türkisch)
- Frau Esboui (Arabisch)
- Frau Krasniqi (Albanisch)